Digitale Aussenwerbung:
Viel heisse Luft für viel Geld

Digitale Aussenwerbung verbreitet sich rasant. Während vor wenigen Jahren in Zürich ein Testbetrieb mit zwei Bildschirmen aufgebaut wurde, sind es heute über 800 Werbescreens auf Stadtgebiet ‒ mit weitreichenden Folgen für das Stadtbild und die Ökologie.

Betrachtet man die von der Werbeindustrie bereitgestellten Reichweiten ‒ wie viele Menschen eine Werbung sehen ‒, dann drängt sich aber die These auf:

Digitale Aussenwerbung konnte sich nur so rasch verbreiten, weil sie den Werbetreibenden viel zu hohe Reichweiten vorgaukelt.

Die Website Out-of-Home Watch geht dieser These nach. Anderthalb Jahre Beschäftigung mit dem Thema legen folgenden Befund nahe:

Ja, die Werbeindustrie verkauft viel zu hohe Reichweiten in der digitalen Aussenwerbung. Die Gründe, dass dies unbemerkt geblieben ist, liegen nicht nur in den kommerziellen Interessen aller Beteiligten, sondern auch in der angeblichen Komplexität der Berechnung, der Intransparenz und Voreingenommenheit des Quasimonopolisten Swiss Poster Research Plus AG (eine Tochterfirma von APG|SGA), zahlreichen methodischen Problemen sowie der Abwesenheit von unabhängigen Kontrollmechanismen.

Die potenziellen Schäden für die Werbetreibenden sind schwierig zu beziffern, dürften aber bereits bei den wenigen Stichproben in Millionenhöhe liegen.

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